Wasserkuppe - Fuldaquelle - Gersfeld: 9 km
Mit 950 m Höhe hält die Wasserkuppe zwei Rekorde: Sie ist der höchste Berg Hessens und gleichzeitig die höchste Erhebung der Rhön. Der Gipfel wird gern besucht. Die Fuldaquelle liegt südlich des Gipfelplateaus der Wasserkuppe in 850 m ü. NN an der Straße nach Gersfeld bzw. Ehrenberg. Über geschotterte Wege können Sie entlang der jungen Fulda direkt nach Gersfeld abfahren. Das Gefälle beträgt durchgehend 4 - 9 %.
Zubringer Bischofsheim (Bayern) & Kreuzberg - Gersfeld: 12 km
Vom Anschluss des Rhön-Radweg in Unterweißenbrunn (407 m ü. NN) bis Bischofsheim an der Rhön (444 m) sind es 2 km. Es steigt nun mit bis zu 10 % auf 5,4 km nach Oberweißenbrunn (615 m). Bis zum höchsten Punkt des Radwegs (724 m), gleich hinter der Landesgrenze von Bayern nach Hessen, sind es 2,3 km. Dann geht es 3,7 km mit bis zu 8 % Gefälle bergab nach Gersfeld.
Gersfeld - Fulda: ca. 30 km
Ab Gersfeld (Endpunkt der Rhönbahn) ist die Strecke des hess. Radfernweg R1 eine beliebte Familienroute über Ebersburg bis nach Fulda. Die Route führt weitgehend verkehrsfrei und eben bis in die Domstadt Fulda. Der Weg ist allerdings z. T. geschottert. Im oberen Streckenabschnitt merkt man aufgrund des Gefälles noch, das man talwärts fährt.
Neben Schloss und Dom gibt es in Fulda auch einiges Sehenswertes in der barocken Altstadt zu entdecken.
Fulda - Bad Hersfeld: ca. 50 km
Der Fuldaradweg nördlich von Schlitz (zwischen Unterschwarz und Rimbach). Auf dem Weg nach Schlitz kommt man in einen landschaftlich besonders schönen Teil des Fuldatals. Allerdings müssen bis nach Schlitz einige durchaus steile Hügel überwunden werden. Das historische Zentrum der Burgen- und Fachwerkstadt Schlitz liegt zwar nicht direkt an der Route, der Abstecher enttäuscht einen aber ganz sicher nicht. Bis Unterschwarz verläuft der Fulda-Radweg weiter auf verkehrsfreien Wegen.
Zwischen Unterschwarz und Solms muss auf einer ruhigen Straße nicht mehr der größere Hügel überwunden werden. Die Alternativstrecke abseits der Straßen ist jetzt auch (Oktober 2009) als Hauptstrecke beschildert und führt ebenfalls nach Niederaula: In Unterschwarz links ab über die Fuldabrücke Richtung Ober-Wegfurth, gleich danach rechts abbiegen auf die alte Bahntrasse Richtung Bad Hersfeld, die zum Radweg ausgebaut wurde. In Niederaula muss man dann wieder auf die andere Flussseite und der R1-Beschilderung folgen.
Durch die Ortsteile von Niederaula radelt man auf Nebenstraßen Richtung Bad Hersfeld. Diese Strecke ist auch noch etwas hügelig.
Für Familien mit Kindern ist der Fulda-Radweg in diesem Bereich nicht zu empfehlen, da die Straßen zwar wenig, aber trotzdem mit 100 km/h befahren werden. Die Straßen sind des weiteren auch recht kurvig und damit teils schlecht einsehbar.
Bad Hersfeld - Melsungen: ca. 55 km
Erstes Ziel nördlich von Bad Hersfeld ist die Eisenbahnstadt Bebra. Wer der Stadt keinen Besuch abstatten möchte, kann Bebra auf der linken Fuldaseite umgehen, die Strecke ist in Breitenbach ausgeschildert. Man fährt dann direkt an der Fulda entlang durch einen teils dicht bewaldeten, landschaftlich schönen Abschnitt nach Rotenburg.
Rotenburg an der Fulda lädt mit seiner Fachwerkaltstadt zur Pause ein.
Zwischen Rotenburg an der Fulda und Melsungen nutzt der R1 auf längeren Strecken kleinere Ortsverbindungsstraßen. In Morschen bietet sich ein Stopp am Kloster Haydau an.
Zwischen Binsförth und Beiseförth kann man seit 2009 die neue Fahrradseilbahn nutzen, oder weiter die Straße mit dem größeren Hügel befahren. In Beisförth findet man übrigens Hessens einziges Korbmachermuseum. Bei Malsfeld wurde ein kurzes Stück Radweg Richtung Melsungen neu ausgebaut. Dort überquert die stillgelegte Strecke der "Kanonenbahn" das Fuldatal. Die Stadtdurchfahrt von Melsungen folgt inzwischen auch dem Fuldaverlauf abseits der B83. Die historische Fachwerkaltstadt von Melsungen ist einen Abstecher wert.
Fahrradseilbahn
Künftig können Radler den Fluss zwischen Beiseförth und Binsförth bei Melsungen in zwei Metern Höhe überqueren - mit Muskelkraft. Angetrieben wird der Metallkorb mit zwei Kurbeln, die an Fahrradpedale erinnern und die Kraft auf ein Zahnrad übertragen, das den Korb an einer Kette über den Fluss zieht. Die Fulda ist an der Stelle etwa 40 Meter breit. Für eine Querung müssen die Kurbeln mehrere Hundert Mal gedreht werden. Nach fünf Minuten hakt der Korb am anderen Ufer in eine Halterung ein und kann über zwei Tore verlassen werden. Zugelassen ist das Gefährt für vier Menschen nebst Rädern. Oberhalb der 200 Kilogramm lässt es sich aber kaum noch bewegen.
Deutschlandweit einmalig: Die neue Fahrradseilbahn zwischen Binsförth und Beiseförth
Das ungewöhnliche Transportmittel über die Fulda ist seit dem 21. Mai 2009 in Betrieb. Die Seilfähre erschließt ein neues, landschaftlich sehr schönes Stück des R1 in der Fuldaschleife zwischen Binsförth und Beiseförth. Mit der 50 m langen muskelkraftbetriebenen "Fahrradseilbahn" kann die recht gefährliche Straße zwischen Binsförth und Beiseförth am westlichen Fuldaufer umgangen werden. In der Straße gibt es auch eine steile Kuppe, die nun ebenfalls nicht mehr bewältigt werden muss. Die neue Attraktion (zu finden bei 51° 4' 21" N 9° 33' 22" O) wurde als Ersatz für eine angedachte Fahrradbrücke über die Fulda errichtet, die bedeutend mehr gekostet hätte (750.000 €). Auch ein Radweg an der Bundesstraße am östlichen Ufer wäre bedeutend teurer als die Seilbahn gekommen. Die Anlage hat den Anliegergemeinden Morschen und Malsfeld insgesamt 134.000 Euro gekostet. [1] 70 % der Kosten hat das Land Hessen als Zuschuss übernommen.
Der offizielle Name der Bahn lautet übrigens "Seilfähre". In den Medien und unter den Radreisenden hat sich jedoch der Name "Fahrradseilbahn" etabliert. Unter diesem Begriff ist die Anlage auch in der Wikipedia beschrieben .
Funktion und Bedienung:
Die Gondel der frei zugänglichen Selbstbedienungsbahn fast 4 Personen jeweils mit Fahrrad. Der Transportkorb besitzt eine mechanische Überlastsicherung, die die Bahn bei mehr als 400 kg Zuladung blockiert. In der Gondel ist ferner ein Notrufmelder montiert, mit dem eine rund um die Uhr besetzte Servicestelle alarmiert werden kann. Auch eine Handynummer, die man im Notfall anrufen kann, ist angegeben. Die Fahrt über die Fulda in 1,5 bis 2 m Höhe dauert etwa 5 Minuten, bei der die Gondel von zwei Passagieren per Handkurbel vorwärts bewegt werden muss. Der Rekord liegt laut Christian Schäffer vom Ingenieurbüro Intium übrigens bei 3 Minuten (dann Schmerzen allerdings die Schultern)[2]. Falls man Pech hat, muss man allerdings erst die leere Gondel per Handkurbel vom anderen Ufer hinüber holen (dann benötigt man mehr als 5 Minuten für die Passage).
Bei der Passage selbst ist erhöhter Krafteinsatz gefragt. Dies gilt besonders, wenn man die Überfahrt als Einzelperson absolviert. Auf die Handkurbeln muss laut Pressemeldung von NordHessen Touristik ein Druck von etwa 15 kg ausgeübt werden.[3] Bei voller Gondel ist das Kurbeln recht mühsam. Probleme bereiten teilweise die Kupplungen der beiden Antriebskurbeln in der Gondel. Die Kurbeln müssen zum Körper hingezogen werden, damit sie einrasten. Das Kurbeln mit dem gleichzeitigen Hinziehen zum Körper ist nicht gerade ergonomisch. Beim Drehen kuppelt sich die Kurbel schon mal öfters aus und man dreht ins Leere. Dann muss man die Kurbel erst wieder einrasten. Am Anfang der Passage kurbelt es sich sehr leicht, da das Trageseil der Bahn etwas durchhängt. Dafür muss man am anderen Ufer mit viel Krafteinsatz wieder etwas bergauf. Erfahrungen von Nutzern der Bahn sind übrigens auch hier auf der Diskussionsseite zu finden.
Geplant und gebaut wurde die Bahn vom Ingenieurbüro Intium in Melsungen zusammen mit Seilbahnspezialisten aus Österreich (der Firma Reisch) sowie der Firma Metallbau-Schmidt aus Malsfeld.
Betriebszeiten: Die Seilbahn kann vom 1. April bis zum 1. November tagsüber genutzt werden. Bei Gewitter, Sturm, starkem Nebel und Hochwasser ist eine Nutzung nicht gestattet. Boote auf der Fulda haben Vorfahrt. Am gegenüberliegenden Ufer sieht man ein Schild mit einem waagerechten Balken. Falls der Balken im Wasser ist, darf die Bahn aufgrund von Hochwasser nicht benutzt werden. Wenn bei sehr starkem Nebel das andere Ufer nicht zu sehen ist, besteht ebenfalls ein Nutzungsverbot.
Bei schönem Ausflugswetter am Wochenende kann es an der Anlage schon mal zu längeren Wartezeiten kommen. Wer es eilig hat, kann dann natürlich weiterhin die Straße nutzen. Wer von Binsförth kommt, kann bei Wartezeiten oder Hochwasser problemlos auf die Straße wechseln und so die Anlage umgehen. Falls man von Beiseförth kommt, muss man jedoch etwa 1,3 km wieder zurückfahren, falls die Anlage bei Hochwasser außer Betrieb ist (siehe auch Lagekarte oben).
Melsungen - Kassel: ca. 30 km
Die Strecke Melsungen - Kassel kann man problemlos an einem halben Tag zurücklegen. So bleibt noch Zeit für die Stadtbesichtigung in Kassel. Wer Kassel allerdings richtig kennenlernen möchte, sollte mindestens einen Aufenthaltstag einlegen. Karlsaue, Bergpark Wilhelmshöhe und die Museumslandschaft laden zum Besuch ein.
Streckenverlauf an der Fulda: Melsungen - Röhrenfurth - Lobenhausen - Körle - Wagenfurth - Grebenau - Büchenwerra - Guxhagen - Edermünde -
Baunatal-Guntershausen - Baunatal-Rengershausen - Dittershausen - Dennhausen - Fuldabrück-Bergshausen - Kassel
Zur Strecke: Zwischen Melsungen und Guxhagen nutzt der R1 auf einigen Kilometern kleinere Ortsverbindungsstraßen.
Vor der Fuldaschleife bei Guxhagen enthält die Strecke noch einmal einen richtig "sportlichen" Hügel (min. 10 % mit ca. 40 Höhenmetern). Dieser ist auf der Straße zwischen Wagenfurt und Grebenau zu finden.
Die Fuldaschleife bei Guxhagen kann von eiligen Radlern ab Grebenau abgekürzt werden. Es handelt sich hier allerdings um einen steilen Hügel (ca. 10 %). Dieser muss auf einer 1 - 1,5 km langen, sehr stark befahrenen Straße bezwungen werden. Achtung: Die sehr stark auch von LKW befahrene Straße besitzt keinen Radweg. Auch für Fußgänger ist nur ein sehr schmaler Pfad (ca. 60 - 70 cm breit) vorhanden. Dieser verläuft eingekeilt zwischen Leitplanke und dem Geländer der Stützmauer. Das Schieben eines Rades ist hier nicht möglich.
Kassel - Hann. Münden: ca. 30 km
Die letzte Etappe ist ebenfalls recht kurz. Man kann so den Nachmittag zur Rückfahrt per Bahn nach Hause nutzen oder noch etwas Zeit in Kassel bzw. Hann. Münden verbringen. Wer gerne in der Stadt weilt, kann auch mehrere Nächte in Kassel bleiben und die Fahrt nach Hann. Münden als Ausflug absolvieren.
Zur Strecke: Ab Kassel ist die Fulda schiffbar. Mehrere Staustufen regulieren den Fluss und erlauben den Betrieb größerer Fahrgastschiffe. Der Fulda-Radweg führt ab Kassel auf längeren Strecken direkt am Fluss entlang. Zwischen Kassel-Wolfsanger und Fuldatal-Wahnhausen ist er geschottert (etwa 10 km Strecke). Ab Fuldatal-Wahnhausen geht es größtenteils auf Asphalt bis nach Hann. Münden.
Zwischen Fuldatal-Simmershausen und Hann. Münden verläuft die Strecke parallel zur stärker befahrenen Bundesstraße 3. Der Radweg ist teilweise etwas von der Straße abgetrennt, so dass man den Verkehr nicht immer mitbekommt.
Abkürzung Fuldaschleife Simmershausen:
Die Fuldaschleife bei Fuldatal-Simmershausen kann übrigens auf der östlichen Flussseite abgekürzt werden. Dazu muss man ab Kassel den R1 verlassen und Richtung Niestetal-Sandershausen radeln (am Hafen vorbei). Von hier geht es über Spiekershausen zur Fuldaschleuse bei Fuldatal-Simmershausen. An der Straße zwischen Sandershausen und Spiekershausen gibt es einen schönen asphaltierten Radweg, der direkt an der Fulda verläuft. Im Bereich der Fuldaschleife geht es von der Straße zum Gut Kragenhof sehr steil zur Schleuse hinunter (sehr großer Schotterweg mit Kehren: ca. 40 - 50 Höhenmeter bei etwa 15 - 20 % Gefälle). Dieses steile und schlechte Wegstück ist für Räder mit Anhänger nicht zu empfehlen.
Die Südrampe des Hügels ist hingegen unproblematisch, da hier die Straße von Spiekershausen nach Landwehrhagen mitbenutzt wird. Zeitlich lohnt sich die Abkürzung nur für sportliche Radtouristen, die auf Asphalt richtig "Gas" geben und den großen Hügel trotz Gepäck "locker wegstecken". Radler mit Anhänger, Familien und Genussradler wählen besser die bergfreie Variante auf dem R 1.
Zielpunkt Hann. Münden
Die Fachwerkstadt mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten lädt zu einem gemütlichen Tourenausklang ein. Über den regionalen Bahnverkehr besteht Anschluss in Richtung Kassel und Göttingen. Natürlich kann man auch auf dem Weserradweg weiter radeln ...
Hann. Münden - Bad Karlshafen: etwa 50 km
Während der Fulda-Radweg in Hann. Münden endet, führt der Hess. Radfernweg R1 noch auf der Westseite der Weser weiter bis Bad Karlshafen. Das Wegstück ist radtouristisch allerdings klar dem Weserradweg zuzuordnen. (Beschreibung der Strecke siehe Weserradweg)
Der Weserstein - Geburt der Weser: Links endet die Fulda und rechts die Werra
· Weserradweg · von Hann. Münden über Bremen zur Nordsee
· Werra-Radweg · am Schwesterfluss entlang zum Thüringer Wald
· Hess. Radfernweg R4: Von Dornröschen zu den Nibelungen im Odenwald
· Diemel-Radweg · über Warburg zum Diemelsee
Quellenangaben:
Artikel von: http://www.wikivoyage.org/de/Thema:Fuldaradweg, Ttiel: Thema:Hess. Radfernweg R1: Fulda-Radweg
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